Erstes Mehrfamilien-Passivhaus im Altbau
Österreichs erste Modernisierung eines mehrgeschossigen Wohnbaues mit 50 Wohneinheiten (errichtet 1957/58) auf Passivhausstandard im Rahmen der Forschungsprogrammlinie "Haus der Zukunft".
Status
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KurzfassungMotivationDie thermisch nachhaltige Altbausanierung stellt mit Abstand den wichtigsten Beitrag für eine wirkungsvolle Reduktion der CO2-Emissionen dar. Dabei sollte allerdings auch die Chance genutzt werden, diese Gebäude gleich auf neuesten energetischen Standard und damit gesteigerten Komfort zu bringen. Dieses Projekt war die erste Sanierung eines Mehrfamilienwohnbaus auf Passivhaus Standard und übt damit große Vorbildwirkung aus! |
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InhaltDas Ausfindigmachen aller Einsparungspotentiale zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten und die Umsetzung als Pilotdemonstrationsprojekt des großvolumigen Wohngebäudes in Linz auf Passivhausstandard war mit Sicherheit ein Quantensprung im Bereich nachhaltiger Gebäudesanierungen. Dieses Demonstrationsprojekt berücksichtigte die Aspekte eines nachhaltigen Gesamtsanierungskonzeptes unter der Einbindung zukunftweisender Sanierungsmethoden zur maximalen Energieeinsparung bei gleichzeitiger erheblicher Steigerung der Nutzungsqualität und Funktionalität. |
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ZieleMit der ersten Altbausanierung eines Mehrfamilienwohngebäudes auf Passivhausstandard in Österreich wurden konsequent alle Maßnahmen ergriffen, um auch bei einem bestehenden Gebäude bisher kaum erzielte Qualitäten von höchster Luftqualität, Komfort und Behaglichkeit bei gleichzeitig verschwindend geringem Energiebedarf zu erreichen. Ziel dieses Demonstrationsprojektes war die Beispielwirkung für andere Altbauten.
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Methode der Bearbeitung
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Modernisierung eines mehrgeschossigen Wohnbaues mit 50 WEDas Gebäude (errichtet 1957/58) wurde durch eine vorgefertigte hinterlüftete GAP Solarfassade, verstärkte Dach- und Kellergeschossdeckendämmung, Vergrößerung der bestehenden Balkone samt Parapetdämmung, Verglasung mit Passivhausfenster samt integriertem Sonnenschutz, neue Dacheindeckung sowie kontrollierte Wohnraum Be- und Entlüftung mit Einzelraumlüfter den Ansprüchen eines Passivhauses gerecht. |
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Moderne zukunftsorientierte Gesamtgestaltung von "Alten Objekten".Verbesserung der Wohnqualität durch Erhöhung des Schallschutzes und gute Be- und Entlüftung durch qualitativ hochwertige Wohnraumeinzellüfter ohne Öffnen der Fenster möglich. Mehrnutzung der vorhandenen Balkone durch Vergrößerung dieser, Einhausung durch Errichtung von wärmegedämmten Parapet und Seitenteil. Der Rest wurde mit Passivhausfenster bzw. mit Fixverglasung geschlossen. Durch die Lage des Objektes an der stark befahrenen Makartstrasse war eine qualitätvolle Benützung der Balkone wegen der enormen Verschmutzung und Lärmbelästigung bisher nicht möglich. Die Gesamtwohnnutzfläche wurde durch die Einhausung der Balkone von 2.755,68 m² auf 3.106,11 m² erhöht. |
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Ergebnisse/ Auswertung des Wärmeverbrauches nach der ersten Heizperiode
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Mieterinformation/ReaktionenWährend der Planungsphase wurden die MieterInnen bei diversen Mieterversammlungen über die geplante Passivhaussanierung informiert. Zunächst gab es große Bedenken, ob die Sanierung überhaupt erfolgreich sein kann, da doch in Österreich noch kein solches Bauvorhaben durchgeführt wurde. Nach mehreren Präsentationen und Aufklärungsgesprächen konnte eine Akzeptanz der MieterInnen herbeigeführt werden. Kurz vor Beendung der Modernisierungsarbeiten wurde abermals zu einer Mieterversammlung eingeladen bei der sich die MieterInnen schon positiv über das Ergebnis äußerten. Es wurde nochmals das Wohnverhalten in einem Passivhaus erläutert. Die ersten Erfahrungswerte konnten bei dieser Veranstaltung ausgetauscht werden. Bei der feierlichen Abschlussveranstaltung am 14.09.2006 wurde GIWOG das Zertifikat vom BVIT durch Herrn Dipl.- Ing. ZILLNER übergeben. Im Zuge dieser Veranstaltung dankten alle MieterInnen der örtlichen Bauleitung für den reibungslosen Ablauf der Modernisierungsarbeiten. Nicht nur eine enorme Senkung der Heizkosten, sondern auch das Abklingen und Verschwinden der starken Stauballergie einer Mieterin, konnte seit Inbetriebnahme der Wohnraumlüftungsgeräte nachgewiesen werden. "Das Wohnen ist wieder wohnenswert geworden." |
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SchlussfolgerungenDer Endbericht dieses Forschungsprojektes kommt zu der Schlussfolgerung, dass die Sanierung des sozialen Wohnbaus zu einer bedeutenden Verbesserung des Qualitätsstandards geführt hat. Nicht zuletzt auf Grund der im Zuge der Projektentwicklung neu eingeführten Passivhaussanierungsförderung durch die OÖ. WBF in Verbindung mit den Mietzinsbildungsvorschriften des WGG wurden die Mehrkosten dieser vorbildlichen Sanierung so abgefedert, dass unter Berücksichtigung der angesparten Instandhaltungsrückstellung in Verbindung mit der zusätzlichen Unterstützung durch das BMVIT für die Mieter keine monatlichen Mehrbelastungen entstehen. Die Einsparung der Heizkosten um 80-90% kommt somit zu 100% den MieterInnen zugute. |
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Download Erstes Mehrfamilien-Passivhaus im AltbauPassivhausstandard und -komfort in der Altbausanierung am Beispiel eines großvolumigen MFH in Linz Downloads zur PublikationDie Schriftenreihe "Berichte aus Energie- und Umweltforschung" des BMVIT dient der Veröffentlichung von neuen, ausführlichen Expertisen, Forschungsergebnissen und Tagungsbänden aus dem Bereich nachhaltiger Energie- und Umwelttechnologien. |
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Projektbeteiligte
Projektleiter
Bmst. Ing. Alfred Willensdorfer
GIWOG Gemeinnützige Industrie-Wohnungs-AG
Projekt- und Kooperationspartner
- Architekturbüro ARCH+MORE, Puchenau
Arch.DI Ingrid Domenig-Meisinger - Planungsteam E-Plus, Egg
DI Bernd Krauß - gap-solar GmbH, Perg
DI Mag. Johann Aschauer - LANG consulting, Wien
Ing. Günter Lang
Kontaktadresse
GIWOG Gemeinnützige Industrie-Wohnungs-AG
Bmst. Ing. Alfred Willensdorfer
Welser Straße 41, A-4060 Leonding
Tel.: +43 (50) 8888 0 E-Mail:
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