Sanierungsförderung von Eigenheimen 2009

Analyse der österreichischen Wohnbauförderungen für die Sanierung von Eigenheimen 2009


Status

abgeschlossen


 
Inhaltsbeschreibung, Inhaltsverzeichnis

„Die Treibhausgasemissionen nehmen stärker zu und das Klima Prozentuell mit Einzel - 2009-07-01verändert sich schneller, als dies bisherige Untersuchungen erwarten lassen haben. Das Risiko eines unumkehrbaren Klimawandels steigt Tag um Tag. Die globale Erwärmung ist eine Gefahr welche globale Lösungen benötigt. Um den Temperaturanstieg auf 2°Celsius zu limitieren, ist es unter anderem notwendig, dass die industrialisierten Länder Ihre Emissionen bis 2020 um 25% bis 40% und bis 2050 um 80% bis 95% im Vergleich zu 1990 reduzieren müssen“, drängt die schwedische EU Ratspräsidentschaft auf ambitionierte zwischenstaatliche Vereinbarungen bei der Weltklimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen.

 

Für Österreich betrachtet, sind Gebäude mit der Bereitstellung von Raumwärme, Kühlung und Warmwasser für 30% Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Den größten Anteil verursachen dabei die Einfamilienhäuser der Nachkriegsperiode 1945 – 1980. Damit ist es gerade von der Qualität umfassender thermischer Altbausanierungen dieses Gebäudesektors wesentlich abhängig, ob wir unsere künftigen Klimaschutzvereinbarungen erreichen können.

 

Den Wohnbauförderungen der Bundesländer für Altbausanierungen von Eigenheimen kommt hier ein besonderer Lenkungseffekt zu. Wie sehr nun diese auf den Aspekt einer nachhaltigen umfassenden thermischen Sanierungsqualität in ihrer jeweiligen Förderung eingehen, war Zweck dieser Studie. Darin wurden erstmals alle diesbezüglichen Bundesländerförderungen für das Jahr 2008/2009 erfasst und trotz ihrer gravierenden Unterschiede in den Förderrahmenbedingungen miteinander verglichen und analysiert.

 

Dass die Wohnbauförderung auch tatsächlich als positives Lenkungselement eingesetzt werden kann, zeigen die aktuellen Förderbestimmungen 2009 in Vorarlberg und Wien. Die klare Forcierung von thermischen Sanierungen mit 80 bis 95 Prozent Einsparungen sind mittlerweile nicht nur Stand der Technik und verbessern erheblich den Wohnkomfort, sondern entsprechen auch exakt den für 2050 erforderlichen Gesamteinsparungszielen für industrialisierte Länder.

 

Die Studie macht allerdings auch deutlich, dass in einigen Bundesländern nur geringe Anreize durch Förderabstufungen bestehen, beziehungsweise in Kärnten bis dato überhaupt keine derartige Förderregelung existiert.

 

Mit den Analysen der Studie soll den Entscheidungsträgern in den Bundesländern wie auch der „Energiestrategie Österreich“ eine fundierte Hilfe bereitgestellt werden, um die künftigen Wohnbauförderungen noch zielgerichteter und nachhaltiger zu gestalten.

 

 
Fragestellung / Zielsetzung

Aus der Betrachtung des Klimawandels und der Wirtschaftskrise wird das Ziel für die Studie übernommen, mittels Sanierungen eine möglichst hohe Energieeffizienz zu erreichen. Das am stärksten ausgeprägte Instrument hierzu, ist die Wohnbauförderung. Aufgrund des Föderalismus gibt es aber neun verschiedene Wohnbauförderungen in Österreich. Es stellt sich daher die Frage, welche Lösungsansätze am besten dazu geeignet sind, um möglichst viele qualitative Sanierungen zu erzielen.

Hierzu ist ein umfangreicher Vergleich aller Wohnbauförderungen notwendig, um die Stärken und Schwächen der einzelnen Systeme analysieren zu können. So gilt es zu erörtern, ob die Wohnbauförderung ihr Potential der Einflussnahme ausschöpft oder ob sie durch falsche Anreize die Bauherren von „Top of the Art“ Sanierungen abhält. Schließlich gilt es herauszufinden, welche Gestaltungen optimale Anreize auslösen können.

Da sich diese Studie auf die Energieeffizienz von Sanierungen konzentriert, kann nicht auf den sozialen Nutzen der Förderung und die diesbezüglichen Gestaltungsmöglichkeiten eingegangen werden, auch wenn durch thermisch optimierte Sanierungen wesentliche soziale Nutzen und Komfortgewinne einhergehen. Auch die Wahl der Heizsysteme sowie die Verwendung ökologischer Baustoffe sind nicht Teil der Analyse.


 
Methodik

Kapitel 2 stellt dar, welche Bedeutung der Wohnbau auf den Energieverbrauch von Österreich hat und wieso dies so wichtig ist. Außerdem wird hier auf die Vereinbarung nach Art. 15a sowie das österreichische Konjunkturpaket für den Wohnbau eingegangen. Kapitel 3 verdeutlicht, welchen Stellenwert Einfamilienhäuser im österreichischen Wohnbau haben und welche Einsparungspotentiale diese bieten. Schließlich befasst sich Kapitel 4 mit der Gestaltung der Wohnbauförderung für Eigenheimsanierungen. Dabei wird auf die wichtigsten Elemente der Bundesländer eingegangen, um einen Überblick zu geben. In Kapitel 5 werden die Fördersysteme unter verschiedenen Gesichtspunkten verglichen, was dazu dient, die Stärken und Schwächen der einzelnen Systeme herauszufiltern. In Kapitel 6 wird schlussendlich ein Resümee über die Ergebnisse gezogen und Empfehlungen für ein optimales Fördersystem abgegeben.

Zur Analyse der Wohnbauförderungen wurden quantitative Methoden zur Hilfe gezogen. So wurden die einzelnen Wohnbauförderungen analysiert aber auch miteinander verglichen. Dabei wurden einige Punkte herausgefiltert, welche sowohl positive als auch negative Anreize zur Sanierungsqualität geben.

Als Datengrundlage für die Wohnbauförderungen dienen sowohl Gesetzestexte als auch offizielle Broschüren. Zum Teil musste bei den verantwortlichen Stellen auch nachtelefoniert werden, um gewisse Punkte klarzustellen. Zu den Quellenangaben sei erwähnt, dass diese in Kapitel 4 genau angeführt werden. In den späteren Kapiteln, wo die Förderungen untereinander verglichen werden, werden die Quellen nicht mehr extra zitiert, da ansonsten jedes Mal 9 und zum Teil noch mehr Quellen angeführt werden müssten.

Um den finanziellen Wert der Wohnbauförderungen zu vergleichen, wurden effektive Förderwerte mittels Barwertmethode ermittelt. Dies ermöglicht einen Vergleich aller Förderungen trotz der unterschiedlichen Finanzierungsarten und -bedingungen.

 

 
HauptergebnisseFörderwert Eigenheimsanierung 2009 inkl Einzl - 2009-06-21

Der Vergleich der österreichischen Sanierungsförderungen zeigt, dass die Fördersysteme der einzelnen Bundesländer klare Unterschiede aufweisen.

 
   

Die bestehenden Wohnbauförderungen weisen unterschiedlichste Vorschlag IG im VergleichSchwachstellen auf, welche entweder zu geringe Anreize für eine Sanierung setzen oder mittels falschen Anreizen zu unnötig schlechten Qualitäten führen. Diese Schwachstellen gilt es zu beseitigen, um möglichst viele Bauherren von einer Sanierung auf höchstem energieeffizientem Niveau zu überzeugen.

Die meisten Bundesländer können aber auch einige sehr gute Ansätze aufweisen, welche durchaus hohe Anreize zu qualitativ hochwertigen Sanierungen bieten. Am deutlichsten sind diese in Wien, Vorarlberg und im Burgenland ausgeprägt.

Durch die Analyse der Förderungen konnten einige entscheidende Kriterien herausgefiltert werden, welche sich auf die Qualität der Wohnbauförderung deutlich auswirken. Dazu zählen die Höhe der Förderung an sich, die Höhe der Basisförderung, die Förderung von Top-Sanierungen, die Auswahl der Förderstufen und die Anreize in der Abstufung. Aus diesen Kriterien und den daraus ergebenden Stärken und Schwächen lassen sich wiederum allgemeine Empfehlungen ableiten.

Es wird daher den Bundesländern empfohlen, eine niedrige Förderung Vorschlag IG im Vergleich - Differenzfür Einzelmaßnahmen und Basisstufe vorzusehen, jedoch eine umso höhere Förderung für die beste Förderstufe anzubieten. Diese sollte aber auch tatsächlich den besten möglichen Qualitäten, wie dem Passivhausstandard, entsprechen. Zwischen diesen Bereichen gilt es wiederum einen Stufenbau zu wählen, der hohe Anreize setzt. Dies ist vor allem durch progressiv steigende Stufen möglich, welche immer höhere Belohnungen für immer bessere Sanierungen bieten.

 

 
   

Förderwert Eigenheimsanierung 2009 - 2009-06-21 swWeiters konnten auch konkrete Vorschläge zu einer optimalen Gestaltung gemacht werden. Diese sollen zur Orientierung für zukünftige Verbesserungen der Wohnbauförderung dienen. Außerdem zeigen die Vorschläge im Vergleich zu den bestehenden Förderungen, dass sie nicht nur finanzierbar sondern auch durchaus günstiger als manch bestehende Förderung sein können.

 

 
Studienautoren

Ing. Günter Lang / LANG consulting

Mag (FH) Markus Lang / LANG consulting

Im Auftrag der

IG Passivhaus Österreich

Gefördert durch das

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und TechnologieLogo bmvit

 

Wien, Juli 2009