Immer mehr öffentliche Gebäude in Passivhaus-Standard
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- Veröffentlicht am Donnerstag, 14. März 2019 15:54
Im Rahmen der Novellierung des Bundesvergabe Gesetzes für die öffentliche Beschaffung soll es sowohl zu einer Vereinheitlichung von Bundes- und Bundesländervergabe als auch zu einer Ökologisierung der Bundesbeschaffung mit möglichst ambitionierten Zielen und Maßnahmen kommen.
Der Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden spielt dabei eine zentrale Rolle und bietet enorme Einsparungspotentiale und hat große Vorbildwirkung. Daher sollten alle öffentlichen Bauten künftig gemäß der österreichischen Klima- und Energiestrategie Mission 2030 gemäß Wärmestrategie im „besten verfügbaren Baustandard“ neu errichtet oder thermisch saniert werden.
Der Passivhaus-Standard im Neubau, sowie der EnerPHit-Standard in der Altbausanierung, stellen zweifelsohne seit mittlerweile 20 Jahren in Österreich bewährt den „besten verfügbaren Baustandard“ dar. Damit wird nicht nur der Energieverbrauch bei Neubauten um 75 Prozent gegenüber Mindeststandard und in der Altbausanierung um 80 – 90 Prozent gegenüber dem Bestand reduziert, sondern werden bei vielen dieser Bauten auch der minimale restliche Energiebedarf großteils oder gänzlich mit erneuerbarer Energie kostengünstig erzeugt.
Vorarlberg und Niederösterreich sind Vorreiter
Bereits in allen Bundesländern gibt es öffentliche Gebäude in Passivhaus-Standard. Besonders positiv stechen Vorarlberg (41) und Niederösterreich (39) hervor. Die meisten öffentlichen Passivhäuser sind Schulen (51) und Kindergärten (33), welche besonders stark von guten Luftqualität profitieren. Schläfrige Schüler auf Grund von mangelnder Frischluft gehören hier der Vergangenheit an. Aber auch die Beamtenschafft profitiert bereits, wie 22 Verwaltungsgebäude zeigen.
Es geht aber auch außergewöhnlicher: So gibt es bereits eine Feuerwehrstation, eine Kirche und ein Konzerthaus in Passivhaus-Standard. Eine besondere Funktion hat auch das erste Passivhaus der staatlichen BIG: Das Gefängnis in Korneuburg ist eines der größten Passivhäuser weltweit.
Als spezielle Vorbilder lassen sich dabei folgende Regelungen hervorheben: In der Stadt Innsbruck werden seit 2017 alle öffentlichen Bauten durch die IIG Innsbrucker Immobilien Gesellschaft exakt mit PHPP PassivHausProjektierungsPaket berechnet und konsequent in Passivhaus- bzw. EnerPHit-Standard ausgeführt und zertifiziert. In Vorarlberg werden seit 2018 alle kommunalen Bauten über den KGA Kommunalgebäude Ausweis exakt mit PHPP PassivHausProjektierungsPaket berechnet und größtenteils in Passivhaus- bzw. EnerPHit-Standard ausgeführt.
Alle öffentlichen Gebäude können in der internationalen Passivhaus-Datenbank gefunden werden:
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Titelfoto: Pflegeheim in Innsbruck; Fotocredits: Markus Lang für Passivhaus Austria