Großes Interesse bei Tagen des Passivhauses

Zum fünfzehnten Mal wurden in ganz Österreich die "Tage des Passivhauses" vom 9. bis 11. November 2018 unter der Schirmherrschaft der Passivhaus Austria, der iPHA und des PHI veranstaltet. Dabei konnten Passivhäuser in ganz Österreich besucht werden.

Die Bewohner beantworteten Fragen in persönlichen Gesprächen, beschrieben das eigene Wohngefühl und zeigten die Vorteile ihres Heims auf. So wurden 2018 insgesamt 139 Passivhaus-Besichtigungsobjekte in ganz Österreich von 1.820 Interessenten besucht.

Weltweit nahmen 462 Passivhaus-Objekte in 24 Nationen auf vier Kontinenten teil, welche über die zentrale Weltkarte zu Tage des Passivhauses 2018 über die iPHA International Passive House Assoziation abrufbar waren. So konnten sich Interessierte auch in Länder wie China, Chile, Neuseeland und Australien über den Passivhaus-Standard in den unterschiedlichsten Klimazonen bei Besichtigungen informieren. Erstmals war auch Moldawien vertreten.

Landeshauptmann eröffnete Mehrzweckhalle und Kindergarten
Highlight der heurigen Tage des Passivhauses war die neue Mehrzweckhalle und des Kindergartens in Mellau, deren offizielle Eröffnungsfeier am 11.11. zu den Tagen des Passivhauses stattfand. Mit Landeshauptmann Markus Wallner, Bürgermeister Tobias Bischofberger, der Direktorin und Architekt Dorner/Matt feierten der ganze Ort mit über 700 Besuchern die sehr gelungenen „Gemeindebauten“. Bei den Führungen durch den Architekten wurde die Funktionsweise des Passivhauses allen erklärt.

Gleich vier Passivhaus-Kindergärten gab es in Gänserndorf zu besichtigen. Architekt Magnus Deubner führte durch die Gebäude und erklärte die Haustechnik.

Besonders gut wurden auch die beiden neuen Videos als virtuelle Besichtigungen angenommen, welche extra für die Tage des Passivhauses im Vorfeld unter dem Thema „Was Passivhaus-Bewohner wirklich denken“ in zwei unterschiedlichen Passivhäusern gedreht wurden.

Auch der ehemalige Direktor des Naturhistorischen Museums Bernd Lötsch ließ sich davon motivieren und zeigte sich sehr interessiert speziell von der Möglichkeit Denkmal geschützte Gebäude ebenfalls auf EnerPHit-Standard sanieren zu können. Bei dieser Gelegenheit wurde den Architekten und Bauphysiker in Beisein von Medienvertreter das PHI Zertifikat EnerPHit classic durch Lang für dieses vorbildlich sanierte Gründerzeithaus überreicht, welches im EU-Förderprogramm EU-GUGLE eine der Top-Sanierungen repräsentiert. Ebenso im Rahmen von EU-GUGLE wird gerade das Pensionistenheim Penzing in Wien auf Passivhaus-Standard saniert und wurde von interessierten Besuchern unter Augenschein genommen.

Das zweite neue Video für die Tage des Passivhauses 2018 wurde im Obdachlosenheim neunerhaus in der Hagenmüllergasse im 3. Wiener Gemeindebezirk gedreht, und macht sehr deutlich, dass Passivhäuser für alle sozialen Gesellschaftsschichten die beste und leistbare Lösung darstellen. Zudem freute man sich über eine weitere Auszeichnung.

Von nachhaltigen Lebensmittelmärkten bis hin zum Windkraft Verwaltungsgebäude – alles im Passivhaus-Standard
Wie schon die letzten Male war die Supermarktkette MPreis wieder mit dabei. Diesmal gleich mit sieben zertifizierten Passivhaus-Märkten. Im Burgenland konnten sich in St. Andrä am Zicksee bei AllesApfel die Besucher neben der Gebäudebesichtigung auch mit frischen Äpfeln stärken. In der Pfarre St. Franziskus gab es zum heiligen Martin mit den Kindern auch eine Martinsfeier. Im

In Eferding begeisterte der Biohof Achleitner während der Tage des Passivhauses die rund 120 Besucher eigens mit einer „Fair wear“ Modeschau und 101 Köstlichkeiten aus dem eigenen Bio-Feinkost-Sortiment. Auch ChristophorusHaus in Stadl Paura konnte man aus erster Hand erfahren, wie es sich in einem Passivhaus arbeitet.

Nach einem Investorenvormittag im Passivhaus-Plus Bürogebäude von Windkraft Simonsfeld gab es als Draufgabe auch eine Besichtigung einer Windkraftanlage, bei der auch der neuerliche Windkraftrekord von 3.000 MW in Österreich gefeiert wurde.

Das 15-stöckige Verwaltungsgebäude des Hauptverbandes der Sozialversicherung in Wien wird derzeit auf Passivhaus-Standard generalsaniert und erhält dazu eine komplett neue Gebäudehülle verpasst. Die Bauarbeiter sind sichtlich stolz auf ihre innovative Montagetechnik der neuen Passivhaus-Gebäudehülle.

Universitäten veranstalteten Exkursionen
Exkursionen mit Teilnehmern aus Österreich und Europa, wie z.B. Gruppe aus Ungarn zu Besichtigungsobjekten in Österreich fanden statt. Auch je eine Studentengruppe von der FH Technikum Wien, FH Campus Wien und UNI Innsbruck nutzten die Gelegenheit.

In Innsbruck fand im Rahmen des Forschungsprojektes SINFONIA eine Exkursion zu mehreren Objekten statt, die als SINFONIA-Projekte saniert wurden.

Nationalrats-Abgeordnete Martha Bißmann ließ es sich trotz ihres engen Terminplans nicht nehmen, zumindest eines der Passivhäuser in ihrer Nähe selbst in Augenschein zu nehmen. Ihr Kommentar danach: „Energie sparen hilft Geld sparen! Vielen Dank an Passivhaus Austria für die tolle Gelegenheit, das Passivstudentenwohnheim des OeAD in der Moserhofgasse in Graz zu inspizieren. Dieses Haus braucht 90% weniger Energie! 90% Energieeinsparung bedeutet auch deutlich weniger Heizkosten. Und dann sind wir schon beim Thema leistbares Wohnen!“

Im Mostviertel zeigte sich alle drei Tage lang reges Interesse am Passivhaus-Eisenstraße zu den Tagen des Passivhauses. Das Projekt Passivhaus Eisenstraße in Neubruck beweist, ein Passivhaus kann viele Formen haben. Auch 2018 waren die extra unter „Mostviertler Passivhaustage“ beworbenen Passivhäuser sehr gut besucht und ganz besonders das „Haus an der Eisenstraße“ in Neubruck, welches im Rahmen der NÖ. Landesausstellung 2015 errichtet wurde.

In St. Pölten fand im „Haus des Lernens“ der GESA für Langzeitarbeitslose, Österreichs größtem strohgedämmten Holzbau in Passivhaus-Standard kurz nach den Tagen des Passivhauses die Eröffnungsfeier statt, weshalb die Besucher gebeten waren ein paar Tage später zu kommen. Architekt Aichholzer erläuterte den interessierten Besuchern den spannenden Bauverlauf dieses außergewöhnlichen Passivhauses, und in der Werkstatt konnte man zusehen, wie die Langzeitsarbeitslosen durch praxisnahe Einschulungen wieder in den Arbeitsmarkt eingeführt werden.

Dreißig Besichtigungsobjekte waren PHI-zertifizierte Passivhäuser. Alle gezeigten Objekte boten vielfältige architektonische und konstruktive Lösungen und gesteigerten Wohnkomfort.