Speed auf Passiv trifft Know how bei Passivhaus

Speed auf Passiv trifft Know how bei Passivhaus

 

Ministerin Huytebroeck mit Günter Lang am Eurogate

 

 

 

 

Foto: Madame Evelyne Huytebroeck / Minister of the Government of the Brussels-Capital Region, responsible for Environment, Energy, Water Policy, Urban Renewal and Housing, Mr. Grégoire Clerfayt / Director od Bruxelles Environment - Direction Energy and Günter Lang / LANG consulting

Evelyne Huytebroeck, Minister of the Government of the Brussels-Capital Region, responsible for Environment, Energy, Water Policy, Urban Renewal and Housing hatte sich gemeinsam mit einer hochkarätigen fünfzigköpfigen Delegation von 3. – 5. Juni in Wien über die Entwicklung und Umsetzung des Passivhaus Standards informiert. Günter Lang begleitete die hochrangige Deligation zu einigen Highlights der Passivhaus Umsetzung in Wien, wie Österreichs größte Passivhaussiedlung Eurogate mit mittlerweile knapp 800 fertiggestellten Wohungen, dem ersten Studentenheim in Passivhausstandard von der OeAD in der Molkereistraße und der Altbausanierung gemäß Enerphit-Standard des Gründerzeithauses Wißgrillgasse von Ulreich Bauträger. Auf der gemeinsamen Tour durfte auch der symbolträchtige Neubau des EOD-Towers am Donaukanal nicht fehlen, steht dieses weltweit höchste Passivbürogebäude doch am selben Standort wie das alte OPEC-Gebäude.

„Dieser Besuch war sicher von großem gegenseitigen Nutzen geprägt“, unterstreicht Günter Lang die Bedeutung dieser Visite. „Während in Wien 1997 bereits das erste Einfamilien-Passivhaus und 2004 das erste Mehrfamilien-Passivhaus errichtet wurde, begann in Brüssel diese Zeitrechnung erst im Jahr 2007 – also 10 Jahre später. Heute können aber beide Städte in etwa auf gleich viel realisierte Passivhaus Nutzfläche verweisen“. Die Region Brüssel hat innerhalb von nur 4 Jahren die Passivhaus Fläche von 0 auf 250.000 m² rasant erhöht.

Evelyne Huytebroeck hat 2007 mit einer klaren Förderstrategie zunächst das „Passivhaus Schwungrad“ kräftig abgekurbelt, und seit 2010 für öffentliche Bauten und den sozialen Wohnbau das Passivhaus zum Mindeststandard erklärt. Ab 2015 wird der Passivhaus-Standard bereits für sämtliche Neubauten als Bauordnungs-Mindeststandard in Kraft treten. Damit zeigt die Region Brüssel eindrucksvoll, wie die „EU Gebäude Richtlinie“ für 2021 bereits sechs Jahre früher konsequent mit dem Passivhaus-Standard umgesetzt wird. Auch in der Altbausanierung wird mittlerweile in Brüssel oftmals auf den Passivhaus-Standard gesetzt. Dies macht deutlich, dass eine vermeintliche Utopie rasch Realität wird, wenn man auch die notwendigen Mittel nutzt und umsetzt.

Von diesem Schritt ist man in Wien hingegen noch weit entfernt. Einst als Passivhaus Welthauptstadt gefeiert wird derzeit aus Budgetnöten dem energieeffizienten Bauen leider keine Bedeutung in der Wohnbauförderung beigemessen und ganz vergessen, dass kostengünstiges Wohnen nur unter Einbeziehung der späteren Energie- und Betriebskosten gesehen werden kann. Für öffentliche Bauten gibt es noch überhaupt kein Bekenntnis zu vorbildlichen energieeffizienten Standards.

Es bleibt zu hoffen, dass bald eine ebenso hochkarätige Deligation aus Wien auf Passivhausexkursion nach Brüssel reist, um sich von der engagierten konsequenten politischen Umsetzung nachhaltigen Bauens zu überzeugen.

 

Link zur Datenbank aller Brüssler Passivhaus Projekte im Rahmen des Förderprogramms.

Stadtrat Ludwig - Minister Huytebroeck - SR Puchinger Brüsseler Stadtregierungsvertreter vor Studentenheim Molkereistrasse Brüssler Ministerin Huytebroeck mit Vertretern der Passivhaussiedlung am Eurogate